Schiff Classic 2023 10.pdf

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Technik und Einsätze des
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der Waffen-SS?
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20
EDITORIAL
durch den seit 1887 im Bau befindlichen Kaiser­
Wilhelm­Kanal als Einheit und beschritt schließ­
lich mit sogenannten Panzerkanonenbooten
neue Wege. Sie waren beweglicher als Ausfall­
korvetten und im Reichstag gut durchzubringen;
Von der
Siegfried­Klasse
wurden bis 1896 acht
Einheiten fertiggestellt.
Angesichts des von Reichskanzler Otto von
Bismarck nach zögerlichem Beginn gesteuerten
Erwerbs von Schutzgebieten seit Mitte der
1880er­Jahre durfte der erklärte Antikolonialist
Caprivi die Kreuzerkomponente nicht aus
Der Armeegeneral
den Augen verlieren. So wurde eine spezielle
Auslandsflotte mit Kreuzerkorvetten der
Irene­
Leo von Caprivi rückte
Klasse auf Stapel gelegt, die mehr für den Han­
Dr. Guntram Schulze-Wegener,
unversehens zum Chef
delskrieg und zur Niederschlagung kleinerer
Fregattenkapitän der Reserve,
der Marine auf, ohne
Aufstände in den Schutzgebieten taugten. Für
Herausgeber und
ein Gefecht auf See gegen Kriegsschiffe anderer
verantwortlicher Redakteur
viel für Schiffe und die
Nationen waren sie nicht geeignet. Dieses Sze­
Flotte übrig zu haben.
nario, nach dem Rückversicherungsvertrag
mit Russland (1887) nur noch gegen Frankreich
Aber er erwies sich als
gerichtet, spielte die Flotte professionell durch.
talentierter Macher,
Caprivi schaffte es, durch zielbewusste Mobi­
lisierungsübungen die wenigen Einheiten mit
der die Zeichen der Zeit
ihrer Einsatztaktik auf den Eventualfall vorzu­
Hinweis der Redaktion:
erkannte und die Schwer-
bereiten. Man sieht: Ein Marinechef muss weder
In dieser Ausgabe befindet
sich als Beilage eine
Shiplover noch Flottenbegeisterter sein, um
punkte richtig setzte
diese dennoch pragmatisch und zukunftsorien­
Leserumfrage. Machen Sie
tiert zu führen.
mit, und freuen Sie sich
Eine spannende Lektüre und immer eine
do anstand. Das Seeoffizierskorps hoffte hinge­
auf viele attraktive Preise!
gen vergebens auf den erfahrenen Vizeadmiral Handbreit Wasser unter dem Kiel wünscht
Karl Ferdinand Batsch, der aber unberücksich­
tigt blieb, weil er als Geschwaderchef die Kolli­
sion und den anschließenden Untergang des
Panzerschiffes
Großer Kurfürst
nicht verhindert
hatte und deswegen, wenn auch nur geringfügig,
verurteilt wurde.
Der Generalstäbler Caprivi war ein nüchtern
denkender (und asketisch lebender) Mann, der
nicht viel für die Marine übrig hatte, aber als
Verwaltungs­ und Organisationstalent in der
Flotte ein lohnendes Betätigungsfeld fand. Er
schloss in seine Konzeption die neuen, effizien­
ten Kampfmittel Mine und Torpedoboot mit ein,
die nach den Lehren der französischen „Jeune
École“ Elemente in dem von ihr favorisierten
Kreuzerkrieg waren (im Gegensatz zur briti­
schen „Blue Water School“ mit ihren Panzer­
schiff­Anhängern). In der Torpedowaffe leiste­
te seit 1877 der talentierte Seeoffizier Alfred
Tirpitz Dienst, der die Einsatzoptionen dieser
Schiffe gründlich durchdachte, sich deshalb aber
nicht in Opposition zu einer Schlachtflotte
SMS Beowulf,
eines von acht Küstenpanzerschiffen der
Siegfried-
begab. Caprivi betrachtete die Nord­ und Ost­
Klasse, die nach Caprivis Marinekonzeption gebaut wurden
see nicht als getrennte Kampfräume, sondern
Foto: Archiv
Schiff Classic
vor 140 Jahren wurde General Leo von Caprivi
Chef der noch jungen Kaiserlichen Marine. Wie
sein Vorgänger Albrecht von Stosch war Capri­
vi, den das historische Gedächtnis, wenn über­
haupt, als deutschen Reichskanzler von 1890
bis 1894 wahrnimmt, ebenfalls Armeegeneral.
Er besetzte als (per Verfügung ernannter) Vize­
admiral die Position des Marinechefs, nicht
weil er dafür besonders geeignet gewesen wäre,
sondern weil er schlicht für ein neues Komman­
SCHIFFClassic 7
| 2023
3
INHALT
12
PANZERKREUZER
SMS BLÜCHER
Untergang an der Doggerbank
Bei Kriegsbeginn 1914 in der Ostsee stationiert und am Beschuss der englischen Ostküste
beteiligt, kam das Ende der mit 12 x 21-cm-Hauptartillerie bestückten
Blücher
bereits 1915
Ramming im Kanal
1903 kollidierten
Fortuna
und
Wilhelmina.
Wer trägt die Schuld
an dem Vorfall? Das Seeamt
Hamburg muss entscheiden
Der Stolz des Reiches
28
62
Einst das größte unter deutscher Flagge fahrende
Passagierschiff: die 1913 vom Stapel gelaufene
Vaterland
Von den Briten geentert
Kommando-Raid gegen drei „Hansa“-Frachter im Frühjahr
1943. Eine einmalige Episode des Zweiten Weltkrieges
38
4
36
175 Jahre deutsche Marinen
Eine Sonderausstellung im Internationalen Maritimen Museum
Hamburg zeigt Exponate, Dokumente und Schiffsmodelle
DAS BESONDERE BILD
46
Mini-U-Boote 1944/45
Sie waren buchstäblich das „letzte Aufgebot“ der Kriegsmarine:
Seehund, Biber, Molch, Hecht, Neger
und
Marder.
Ein Überblick
ENTDECKER & EXPEDITIONEN
6
Phoenix, Diligence
und
Talbot
in der Arktis 1854
8
Wissenswertes rund um die Seefahrt
12
Tod an der Doggerbank
TITEL
MARITIMES PANORAMA
56
Nie zurück!
K.-u.-k.-Expedition im nördlichen Eismeer 1872
FASZINATION SCHIFF
62
Lieb’
Vaterland
...
MODELLBAU
Deutscher Passagierdampfer der Superlative
Am 24. Januar 1915 erlag der deutsche Panzerkreuzer
SMS Blücher
einer britischen Übermacht in der Nordsee
PHÄNOMENE & KURIOSITÄTEN
70
Diorama im Großformat
Typ-VII-Boot in 1:72
24
Abort an Bord
Wohin mit dem „Geschäft“? Damals und heute
SEEMANNSCHAFT & BORDLEBEN
72
Vizeadmiral Ruge
80
Kieler Förde
PERSÖNLICHKEITEN
Aufbau der Bundesmarine ab 1956 unter seiner Führung
HISTORISCHE SEEKARTEN
28
Fortuna
im Unglück
JUBILÄUM
1903: Folgenreiche Kollision im Kanal
Orientierung für die „Wettfahrt“ 1908
36
Deutschland zur See
Sonderausstellung im IMMH bis Anfang November
SEESCHLACHTEN & GEFECHTE
38
„Seewölfe“ gegen Frachter
46
Seehund, Biber
& Co
AKTUELL
WAFFEN & TECHNIK
78
79
82
RUBRIKEN
Service
Rätsel
Vorschau / Impressum
Ein denkwürdiger britischer Kommando-Raid 1943
1944/45: Die Klein-U-Boote der Kriegsmarine
Klug und erfahren
Vizeadmiral Friedrich Ruge
war erster Inspekteur
der Bundesmarine
54
Dem Erbe verpflichtet
Stiftung „Lagerhaus G“ im Hamburger Hafen
Titelbild:
Panzerkreuzer
Blücher
mit seitlichen
Torpedofangnetzen
Titelabbildungen:
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SCHIFFClassic 7
| 2023
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