Archäologie in Deutschland 2023 04-05.pdf
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AiD
|
N DEUTSCHLAND
03
2023
Juni – Juli
aid-magazin.de
Denkmal
unter Strom
Effekte der Energiewende
€ (D) 12,95
03
AUF DEN SPUREN
DER OTTONEN
Burgen, Pfalzen und Klöster
im heutigen Sachsen-
Anhalt
➔
Seite 8
STONEHENGE IM
BODENSEE
Steinhügel entlang des
südlichen Seeufers geben
Rätsel auf
➔
Seite 40
ESCAPE ROOM IN
HALTERN AM SEE
Vermittlung mal anders:
Geschichte erleben im LWL-
Römermuseum
➔
Seite 66
4
190842
512956
Das neue Sonderheft der
ANTIKEN WELT
Wie klang die Musik zur Zeit der Phara-
onen? Die prächtigen Musikszenen aus
den Elitegräbern um 1300 v. Chr. wie
dem Grab des Nacht und dem des
Nebamun sind sehr berühmt, doch was
ist darüber hinaus noch bekannt?
Zahlreiche Instrumente, die in pharaoni-
scher Zeit das erste Mal auftraten, sind
heute noch in Benutzung wie z.B. Klap-
pern, Rasseln und Harfen. Die Autorin
vermittelt mit Hilfe archäologischer,
bildlicher und textlicher Quellen eine
Übersicht. Sie erforscht einen Zeitraum
vom Auftreten der ersten Instrumente im
5. Jt. v. Chr. bis zum Ende des Neuen
Reiches um 1070 v. Chr.
Heidi Köpp-Junk. 2023. 112 S. mit etwa 100 Abb., 21 x 28 cm., kart. 17,95 €
Musik im
Alten Ägypten
Erhältlich ab 22. Juni 2023 im ausgewählten Pressehandel
oder jetzt online vorbestellen unter wbg-zeitschriften.de
Editorial
Vermutlich
gefal-
lene Soldaten, unzählige
getötete Pferde – doch
kaum Überreste auf
den Schlachtfeldern
von Waterloo. Wo sind
all die Toten geblieben?
Forscher warten mit
einer makabren
Erkenntnis auf.
Seite
»Wo aber Gefahr ist,
wächst das Rettende auch«
Liebe Leserinnen und Leser,
zu den spannendsten Kapiteln der Archäologie in Deutschland zählt aus meiner Sicht das ausgehende Früh-
mittelalter. Diese – mit Normannen- und Ungarneinfällen sowie der Etablierung der Ottonenherrschaft – aus-
gesprochen ereignisreiche Zeit des 9. und 10. Jh. n. Chr. lässt sich in vielen Regionen bis heute über die spärli-
chen Schriftquellen nur schemenhaft fassen. Unser Forschungsbeitrag zur Archäologie der Ottonenzeit in Sach-
sen-Anhalt zeigt, wie neue Ausgrabungen und moderne Prospektionsmethoden längst vergessene Großbur-
gen, Pfalzen und frühe Kirchen dieser Epoche wieder ans Tageslicht holen können. Einfach faszinierend!
Dass unser kostbares archäologisches Erbe von vielen Seiten gefährdet ist, führt das Thema des Heftes fast
schon bedrückend vor Augen. »Denkmale unter Strom« bringt treffend zum Ausdruck, welche gewaltigen He-
rausforderungen durch Energiewende und Klimawandel auch im Bereich der Archäologischen Denkmalpflege
auf uns zukommen werden. Einerseits greifen die dringend benötigten Solarfelder, Windräder und Stromtras-
sen sowohl im Inland als auch vor den Küsten großflächig in den Untergrund ein und machen Rettungsgrabungen
in bisher ungeahntem Ausmaß notwendig. Andererseits kommt es durch den Klimawandel, insbesondere in den
Mooren und Seeuferbereichen, bereits jetzt zu einer erheblichen Gefährdung, denn
die zunehmende Trockenheit führt zur irreversiblen Schädigung wertvoller organi-
scher Funde, wie Hölzer oder Textilien, die sich seit Jahrhunderten und Jahrtausen-
den bis heute (!) unter Sauerstoffabschluss erhalten konnten. Die Antwort auf diese
enormen Herausforderungen kann nur heißen, groß angelegte archäologische Ret-
tungs- und Schutzprogramme zu fördern und zu realisieren. Unser Titelthema zeigt,
was Gebot der Stunde ist.
Zahlreiche weitere Beiträge dieses Hefts eröffnen Ihnen faszinierende Einblicke
in die Vergangenheit, von der Erforschung etwa 4000 Jahre alter bronzezeitlicher
Begräbnisplätze auf der Arabischen Halbinsel über die rätselhaften, nach neuesten
Untersuchungen offensichtlich jungsteinzeitlichen »Hügeli« im Bodensee bis hin zur
Frage, wo denn die geschätzten 20 000 Gefallenen der Schlacht von Waterloo ge-
blieben sind. Machen Sie sich auf eine Überraschung gefasst!
Und wie immer informiert Sie Ihre AiD über die aktuellsten Neuentdeckungen
aus allen Bundesländern, damit Sie auf dem neuesten Stand bleiben.
Ihr Dirk Krausse,
Landesarchäologe, Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg
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INHALT
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Solarfelder, Windräder, Stromtrassen – der Landschafts-
verbrauch der Energiewende ist enorm. Die zahllosen
Bauvorhaben bedeuten eine große Herausforderung für
die Bodendenkmalpflege. Gleichzeitig bieten sich aber auch
neue Chancen für die archäologische Forschung. Fachleute
aus den Landesämtern zeigen, wie sie mit der schwierigen
Situation umgehen und wie sie die sich bietenden Chancen
nutzen.
THEMA
20 Denkmal unter Strom
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26
30
34
36
38
Aufwind – Ausgrabungen unter
dem Windrad
Kulturerbe unter Wasser in Gefahr?
Klimawandel und archäologisches Erbe
Der Wald – ein bedrohtes Habitat
Photovoltaik – Licht und Schatten
Kiesabbau rund um Haithabu
und Danewerk
40
Bei Vermessungsarbeiten im Bodensee
wurden entlang des südlichen Ufers über
170 hügelartige Strukturen entdeckt.
Die »Hügeli« erregten große mediale
Aufmerksamkeit, die Rede war vom
»Bodensee-Stonehenge«: Zeit für eine
nüchterne und wissenschaftliche Betrach-
tung dieser neuen Befundkategorie.
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Von 919 bis 1024 herrschte im Deutschen
Reich das sächsische Adelsgeschlecht der
Ottonen. Kirchen, Klöster, Burgen und
Pfalzen des 10. Jh. zeugen von ihren
Wurzeln im Osten des Landes. Archäolo-
gische Ausgrabungen in Sachsen-Anhalt
brachten in den letzten Jahren viele
Details zu den ottonischen Bauten und
auch zur Reichsgeschichte zutage.
INHALT
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4
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Editorial
Im Blickpunkt
Forschung
Archäologie der Ottonen-
zeit in Sachsen-Anhalt
14
Weltweit
Gräber rund um die
Oase Tayma
20
Thema:
Denkmal unter Strom
Europa
40
Rätselhafte Steinschüt-
tungen im Bodensee
Die Toten von Waterloo
Report
46
48
50
Schenefeld gräbt aus!
Archäologische Forschun-
gen in München
Aktuelles aus der
Landesarchäologie
14
Tayma, eine große Oase im Nordwesten
Saudi-Arabiens, liegt an einer der ältesten
Handelsrouten der Welt, der Weihrauchstraße.
Der Platz ist seit 7000 Jahren ununterbrochen
besiedelt. Rund um die bewohnte Oase eröffnen
zahllose Grabbauten die Möglichkeit, insbeson-
dere die bronzezeitliche Besiedlung näher zu
erforschen.
44
Jeder kennt die Schlacht von Waterloo,
1815 Schauplatz der letzten und entschei-
denden Niederlage Napoleons. Unzählige
Gefallene wurden an Ort und Stelle be-
stattet. Doch wo sind sie geblieben?
Der Beitrag liefert die Lösung eines
Rätsels der Schlachtfeldarchäologie.
Nur wenige Jahre hatte das Militärlager der
Römer in Haltern existiert, als es mit der
Niederlage 9 n.Chr. schon wieder aufgegeben
wurde. Die kurze Episode war durch heftige
kriegerische Auseinandersetzungen geprägt.
Wer sich in diese unruhige Zeit hineinverset-
zen möchte, ist im Römer-Escape-Room des
LWL-Römermuseums bestens aufgehoben.
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Geschichte hautnah
in Haltern am See –
Legionär für eine
Stunde
SEHENS
WERT
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Wissenswert
Autoren dieses Hefts
Impressum
Bücher und Medien
Ausstellungen
Bildnachweis
Rätsel
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