Archäologie in Deutschland 2015 06-07.pdf

(18857 KB) Pobierz
www.aid-magazin.de
Archäologie
AiD
IN DEUTSCHLAND
3 · 2015 | Juni – Juli
19 SF 9,95 Euro
03
Die
Bajuwaren
Forschung
International
Fenster Europa
Jungsteinzeit-
5000 Jahre alter Festung Eketorp
siedlung am Hellweg Tell im Irak
auf Öland
ü
4
190842
509956
Bärbel Morstadt
Die Phönizier
Geschichte einer rätselhaften Kultur
Etwa 168 S. mit etwa 30 s/w Abb., geb.
29,95
| ISBN 978-3-8053-4878-2
Die Phönizier waren ein semitisches Händler- und Seefahrervolk mit einer überaus reichhaltigen Kultur. Vom Libanon kommend
gelangten sie über die Meerenge von Gibraltar hinaus bis in den Atlantik. Mit ihren zahlreichen Siedlungen garantierten sie
über Jahrhunderte hinweg den kommerziellen und diplomatischen Austausch mit unterschiedlichsten Völkern und Mächten.
Sie wurden als Kaufleute geschätzt und als Gegner gefürchtet.
Zwangsläufig gerieten sie mit den Griechen und mit dem aufstrebenden Römischen Reich in Konkurrenz, was in der Einnahme
von Tyros durch Alexander den Großen 332 v. Chr. und der Zerstörung von Karthago im 3. Punischen Krieg 146 v. Chr. gipfelte
und das Ende ihrer Geschichte bedeutete.
Bärbel Morstadt gibt eine differenzierte Einführung in die Geschichte, Kultur und Bedeutung dieses rätselhaften Volkes: Ihre
Herkunft und ihr Verbleib sind ungewiss, ihre Expansion und Handelsaktivitäten faszinieren und laden zu unterschiedlichen
Bewertungen ein – in der Antike wie heute.
Bestellen Sie hier:
Internet: www.zabern.de
E-Mail: service@zabern.de
Telefon: 0 61 51/ 33 08-350
Fax: 0 61 51/ 33 08-277
Alle aktuellen Titel auf
ü
www.zabern.de
Archäologie
IN DEUTSCHLAND
Editorial
|
IMPRESSUM
Herausgeber
Verband der Landesarchäologen in der Bundesre-
publik Deutschland: Prof. Dr. Jürgen Kunow, Prof.
Dr. Michael Rind, Dr. Regina Smolnik, Dr. C. Se-
bastian Sommer, Prof. Dr. Claus Wolf und WBG:
Andreas Auth, Prof. Dr. Dieter Planck.
Wissenschaftlicher Beirat
Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Prof. Dr.
Nicholas Conard, Prof. Dr. Heinz Günter Horn,
Prof. Dr. Matthias Knaut, Prof. Dr. Dirk Krausse,
Prof. Dr. Harald Meller, Prof. Dr. Carola Metzner-
Nebelsick, Prof. Dr. Matthias Wemhoff.
Redaktion
Verantwortlicher Redakteur: André Wais, E-Mail:
wais@wais-und-partner.de. Allgemeiner Teil: Dr. Er-
win Keefer, Dr. Martin Kempa, Tina Steinhilber
M.A., André Wais. Anschrift der Redaktion: Ver-
lagsbüro Wais & Partner, Reinsburgstraße 104,
70197 Stuttgart, Telefon 0711 / 62 18 03, Fax
0711 / 6 15 03 40, E-Mail: steinhilber@wais -und-
partner.de. Aktuelles aus der Landesarchäologie:
Dr. Martin Kempa für den Verband der Landesar-
chäologen in der Bundesrepublik Deutschland
c/o Verlagsbüro Wais & Partner, Stuttgart.
Auslandskorrespondenten
Italien: Dr. Alessandra Giumlia-Mair, Meran; Frank-
reich: Dr. Gilles Pierrevelcin, Strasbourg; Russland,
Polen, Ungarn, Rumänien, Tschechien, Slowakei,
Moldawien, Ukraine, Bulgarien, Albanien, Make-
donien: Dr. Alexandru Popa, Frankfurt/M.; Irland,
Großbritannien, Niederlande, USA: Dr. David G.
Wigg-Wolf, Frankfurt/M.; Österreich, Schweiz, Liech-
tenstein, Slowenien, Kroatien: Dr. Erwin Keefer,
Stuttgart; Nordeuropa und Baltikum: Dr. Natascha
Mehler, Wien.
Verlag
WBG, Hindenburgstraße 40, 64295 Darmstadt. Die
WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft) ist ein
wirtschaftlicher Verein gem. § 22 BGB durch staat-
liche Verleihung des Landes Hessen und wird im
Register der Stadt Darmstadt geführt.
Gesamtverantwortung: Dr. Jürgen Kron, Chefre-
daktion Zeitschriften: Holger Kieburg, Marketing /
Vertrieb Zeitschriften: Alexandra Swart.
Anzeigenverwaltung
Agentur Hanne Knickmann, Büro für Branchen-
kommunikation, Römerstraße 45, 69115 Heidel-
berg, Telefon 0 62 21 / 6 73 42-50, Fax 0 62 21 /
6 73 42-51, hk@hanne-knickmann.de, www.hanne-
knickmann.de
Gestaltung und Herstellung
Hans-Jürgen Trinkner und Tanja Krichel
Druck
Süddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm
Reproduktionen
D\D\S Digital Data Service Lenhard, Stuttgart
Papier
BVS, das aus 100% chlorfrei gebleichten Faser-
stoffen gefertigt wird.
Auslieferung
Presseservice Güll GmbH,
Heuriedweg 19, 88131 Lindau
Bezugspreis und Bezugsbedingungen
Jahresabonnement, sechs Hefte 69,90 Euro inkl.
zwei Sonderhefte, zuzüglich Versandspesen. Für
Schüler und Studenten (gegen Nachweis): Jahres-
abonnement, sechs Hefte 49,90 Euro inkl. zwei
Sonderhefte, zuzüglich Versandspesen. Preis des
Einzelheftes 9,95 Euro, Preis des Sonderheftes
14,95 Euro, zuzüglich Versandspesen. Preise inklu-
sive Mehrwertsteuer. Abbestellungen auf Abon-
nements sind schriftlich möglich unter Einhaltung
einer Frist von vier Wochen vor dem Ende des Jah-
resabonnements. Bei Lieferausfall infolge höherer
Gewalt besteht kein Anspruch auf Nachlieferung
oder Rückzahlung.
ISSN 0176-8522
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Verviel-
fältigung, auch auszugsweise, nur mit Genehmi-
gung des Verlages.
Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesand-
te Beiträge.
© WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft),
Darmstadt.
Erfüllungsort und Gerichtsstand: Darmstadt.
Abonnenten-Betreuung:
Alle Fragen zum Bezug
der »Archäologie in Deutschland« beantwortet
die Presseservice Güll GmbH, Tel. 01805 / 002511,
E-Mail aid@guell.de
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Migration – Pest – Bier. Welche Fülle an spannenden Themen und
Forschungsberichten! Schon das Titelthema »Die Bajuwaren« greift
ganz aktuelle Fragen auf wie die Herausbildung neuer politischer
Einheiten auf dem Wege der Stammesbildung durch Zuwanderung
in bewohnte und politisch strukturierte Räume. Die Migration von
Gruppen unterschiedlicher Herkunft und die anschließend erfolgen-
de Herausbildung einer neuen »gemeinsamen Identität« unter dem
gemeinsamen Namen »Bajuwaren« wird hier auf spätrömischem
Boden exemplarisch sichtbar. Dabei werden gleichzeitig so wichtige
Forschungsfragen wie der Nachweis der ersten Pestepidemien durch
die sichere Identifizierung der DNA des Pesterregers »Yersinia pestis«
gelöst. Und ihre Opfer können in den Reihengräberfeldern festgestellt
werden. Damit sind erstmalig Epidemien als Ursache für Mehrfach-
bestattungen nachweisbar.
Typisch Bayern möchte man meinen, wenn auch der Nachweis der Herstellung
des frühen Hopfenbieres in dieser Region geführt wird!
Die Rolle von Archäologie und Bodendenk-
malpflege als auswärtiger Kulturpolitik wird
einmal mehr in dem Beitrag über den Tell Bakr
Awa deutlich. In der autonomen Region Kur-
distan im Nordosten des Irak sind Kollegen der
Universität Heidelberg seit 2009 mit den örtli-
chen Behörden des Antikendienstes aus Su-
laimaniya in der Shahrizor-Ebene aktiv. Ein Bei-
trag von vielen zur Sicherung und Bewahrung
internationaler Kulturschätze, die durch krie-
gerische Auseinandersetzungen von Zerstö-
rung bedroht waren.
Modernste technische Hilfsmittel wie »Droh-
nen«, in diesem Fall ein Quadrokopter, werden immer öfter in der Archäologie für
friedliche Zwecke erfolgreich eingesetzt. Das Projekt der linearbandkeramischen
Siedlung in Kirchheim unter Teck veranschaulicht die Möglichkeiten dieses kaum
noch verzichtbaren »Werkzeugs«.
Last but not least die »Hammaburg«, Keimzelle des heutigen Hamburg. Auf dem
Domplatz konnte über mehrjährige Ausgrabungen hinweg nun der Ursprung
Hamburgs identifiziert und lokalisiert werden.
Jahr für Jahr sind es diese archäologischen »Mosaiksteinchen« die durch beständi-
ges Nachforschen und Suchen Licht in das »Dunkel« der Geschichte unserer Städte
und Gemeinden bringen. Spannend für mich und hoffentlich auch für Sie, Aus-
gabe für Ausgabe dabei zu sein!
In diesem Sinne wünscht faszinierende Lektüre
Ihr
Prof. Dr. Matthias Knaut
ü
Archäologie in Deutschland 3 | 2015
1
Titelthema
20
Die Bajuwaren
Erst Anfang des 6. Jh. werden die frühmittelalterlichen Bajuwaren schriftlich
erwähnt. Eine geschlossene Einwanderung scheint demnach unwahrschein-
lich. Vielmehr gehen Forscher von einem multiethnischen Entstehungspro-
zess aus, der nach Ende der römischen Herrschaft Mitte des 5. Jh. eingesetzt
und bis zur Etablierung des bajuwarischen Herzogtums im Merowingerreich
Mitte des 6. Jh. angedauert hat. Interessant sind naturwissenschaftliche Unter-
suchungen von deformierten Schädeln eines kleinen Teils der weiblichen
Bevölkerung im späten 5. und 6. Jh. oder Pestnachweise Mitte des 6. Jh.
Im Titelthema berichten wir über den aktuellen Stand der
Bajuwaren-Forschung.
8
Linienbandkeramische
Siedlung am Hellweg
Am Hellweg in Südwestfalen konnten erstmals
seit Jahrzehnten wieder überraschend neue,
größere Fundflächen der ältesten Bauernkultur,
der Linienbandkeramik, untersucht werden. In
Bad Sassendorf, Kr. Soest, stieß man auf Haus-
grundrisse und umfangreiche Zaunanlagen, die
in dieser Form für diese Zeit einmalig sind. 2015
sollen die Grabungen fortgesetzt werden.
Inhalt
AiD
3 2015
|
1
Editorial
4
Spektrum Archäologie
Unser Titelbild
zeigt einen Schildbeschlag in
Löwenform von Ischl an der Alz
aus dem 7. Jh. n. Chr. (Archäologi-
sche Staatssammlung München).
Service für unsere Abonnenten
Für alle Fragen zum Bezug der »AiD«
gibt es folgende Service-Nummern:
Tel. 01805 002511*, Fax 01805 002513*
Wie immer erreichen Sie Redaktion
und Leserservice auch elektronisch
unter redaktion@aid-magazin.de
und service@aid-magazin.de.
* 14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz,
abweichende Preise aus dem Mobilfunk
26
Die Frauen in Seide von Unterhaching
28
Fremdes Aussehen – fremde Frauen?
30
Auch von der Pest nicht verschont
8
Forschung: Bandkeramiker
entlang des Hellwegs
Von Emmer, Grabenwerken und Zäunen:
Erste Bauern am westfälischen Hellweg
14
International: Irak
Erforschen statt zerstören
20
Titelthema: Die Bajuwaren
20
Bajuwaren – ein spannendes Thema
24
Wanderten oder wanderten sie nicht?
32
Straubing zwischen Spätantike und Frühmittelalter
34
Handwerk und Bier –
Einblick in bäuerliche Lebenswelten
36
Kirchen und Klöster – Bauten für das Seelenheil
38
Regensburg – Hauptstadt und Herzogssitz
40
Aktuelles aus der Landesarchäologie
56
Fenster Europa: Schweden
Fluchtburg und Gräberfeld – Eisenzeit auf Öland
2
|
Archäologie in Deutschland 3
ü
2015
14
Siedlungshügel im Irak
Der imposante Ruinenhügel Tell Bakr Awa
im kurdischen Nordirak blickt auf eine
5000-jährige Besiedlungsgeschichte zu-
rück. In ihm verbergen sich die Überreste
einer antiken Stadt, die ihre größte Blüte
während der Bronzezeit erlebte. Haupt-
sächlich im 2. Jt. v. Chr. war sie den urba-
nen Zentren des mesopotamischen
Kernlandes ebenbürtig.
62
Museum Nienburg/Weser
In drei historischen Gebäuden zeigt das
Regionalmuseum einen breiten Überblick
von der ersten Besiedlung des Mittelweser-
raums bis heute. Der Fresenhof aus dem
16. Jh. ist nach umfangreicher Modernisie-
rung seit Mitte Februar 2015 wieder für die
Öffentlichkeit zugänglich. Highlights sind
die Funde vom sächsischen Gräberfeld Lie-
benau oder der bronzezeitliche Hänge-
schmuck von Erichshagen.
66
Auf der »Via Belgica«
Im interkommunalen Projekt »Erlebnis-
raum Römerstraße« haben sich 18 Kom-
munen mit dem Landschaftsverband
Rheinland zusammengeschlossen, um
zwei der wichtigsten römischen Fern-
straßen der Region, die »Via Belgica«
und die »Agrippastraße« (vgl. AiD
1/2015), wieder ins Bewusstsein der
Bevölkerung zu rücken und auf neue
Art »erfahrbar« zu machen.
58
Reportage:
76
Bücher
78
Ausstellungen
81
Rätsel
75
Autoren dieses Heftes
80
Bildnachweis
www.aid-magazin.de
Hallstatt-Site
Der Ort Hallstatt wurde durch die Entdeckung
eines eisenzeitlichen Gräberfelds namengebend
für eine Epoche der Ur- und Frühgeschichte. Wei-
tere archäologische Highlights sind die organi-
schen Materialien, die sich im Salz des seit der
Bronzezeit betriebenen Bergwerks erhalten haben,
wie z. B. der berühmte »Mann im Salz« oder die vor
Kurzem geborgene älteste Holztreppe der Welt.
Die Informationen über den bisherigen Kenntnis-
stand und die aktuellen Forschungen zur 7000-jäh-
rigen Kultur- und Wirtschaftsgeschichte des Ortes
hat das Naturhistorische Museum Wien nun auf
einer sehenswerten Webseite zusammengestellt.
www.nhm-wien.ac.at/hallstatt
3
Linearbandkeramik unterm Albtrauf
Mit dem Quadrokopter in die Steinzeit
62
Museum: Nienburg/Weser
Grenzen und Fortschritt –
80 000 Jahre Menschheitsentwicklung
64
Denkmal: Hamburg
Von der Burg zur Hansestadt –
die Hammaburg auf dem Domplatz
66
Unterwegs: »Via Belgica«
Auf römischen Straßen immer nach Westen
70
Nachrichten
ü
Archäologie in Deutschland 3 | 2015
Zgłoś jeśli naruszono regulamin