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DIONYSOS
MYTHOS
UND
KULTUS
VON
WALTER
F.
OTTO
Zweite
unveränderte
Auflage
VITTORIO
KLOSTERMANN
FRANKFURT
AM
MAIN
DIONYSOS
MYTHOS
UND
KULTUS
VON
WALTER
F.
OTTO
Zweite
unveränderte
Auflage
VITTORIO
KLOSTERMANN
FRANKFURT
AM
MAIN
FRANKFURTER
STUDIEN
ZUR
RELIGION
UND
KULTUR
DER
ANTIKE
/
BAND
IV
ALLE
RECHTE
INSBESONDERE
DAS
DER
ÜBERSETZUNG
VORBEHALTEN
DRUCK
VON
AUGUST
OSTERRIETH
FRANKFURT
AM
MAIN
PRINTED
IN
GERMANY
VORWORT
Dionysos,
dessen
Darstellung
in
meinem
Buche
über
„die
Götter
H
Griechenlands66
(1929)
fehlen
mußte,
weil
er
dem
Kreise
der
echten
Olympier,
denen
es
gewidmet
war,
fernsteht,
bildet
nun
den
Gegen­
stand
eines
besonderen
Buches.
Die
Art,
wie
hier
die
Dinge
gesehen
sind,
weicht
von
der üblichen
Betrachtungsweise
bedeutend
ab.
Wird
doch
von einer
Untersuchung
des
antiken
Götterglaubens
gemeiniglich
erwartet,
daß
sie
eine
Ent­
wickelungsgeschichte
aufzeige,
anhebend
mit
der
Roheit
des
Anfäng­
lichen
und
endigend
in
dem
Glanz
und
der
Würde
der
klassischen
Ge­
stalten.
Hier
dagegen
wird
die
entscheidende
Genialität
in
den
Anfang
gesetzt,
vor
alle
Wirksamkeit
individueller
Dichter
und
Künstler,
die
ohne
diesen
mächtigen
Anstoß
gar
nicht
denkbar
gewesen
wäre;
und
dieser
Urschöpfung
gegenüber
müssen
die
jüngeren
Züge
an
dem
Bilde,
so
bedeutsam
sie
an
und
für
sich
sein
mögen,
als
unbeträchtlich
er­
scheinen.
Wer
diese
Denkweise
unhistorisch
nennt,
verengt
den
Begriff
des
Historischen
durch
die
vorgefaßte
Meinung,
daß
bei
allem
Großen
nicht
der
Einsatz
und
Anfang
das
Entscheidende
und
Denkwürdigste
sei,
sondern
der
Fortgang,
der
das
Ungeistige,
aus
bloßer
Notdurft
Entsprungene,
nach
und
nach
bedeutend
und
geistreich
werden
lasse.
Diese
Voraussetzung
steht
im
Widerspruch
zu
dem
einmütigen
Zeugnis
und
Selbstbewußtsein
aller
Religionen;
aber
nicht
bloß
das:
sie
ist
unvereinbar
mit
dem
Wesen
und
Schicksal
des
Schöpferischen
über­
haupt,
wo
und
wie
es
in
der
Welt
auftreten
mag.
Man
sieht,
wie
sehr
das
Studium
der
Göttergestalten
einer
neuen
Grundlegung
bedarf.
5
Darum
beginnt
dies
Buch
mit
dem
Problem
des
Mythos
und
Kultus
überhaupt,
und
geht
erst
von
da
aus
über
zu
Dionysos.
Ich
hin
mir
wohl
bewußt,
daß es
ein
Wagnis
ist,
von
dem
griechi­
schen
Gott
zu
sprechen,
der
für
unsere
vornehmsten
Geister
ein
heiliger
Name
und
ein
unendliches
Symbol
gewesen
ist.
Mögen
diese
Blätter,
H
die
ich
dem
Gedächtnis
dieser
Großen
widme,
ihres
Andenkens
nicht
ganz
unwürdig
sein.
Frankfurt
a.
Μ.,
August
1933.
W.
F.
Otto.
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